VKB Magazin 2/22

VKB|BANK 23 22 VKB|BANK FOTOS: ERIC KRÜGL, ROMOLOTAVANI / ISTOCK /GETTY IMAGES PLUS VERANLAGUNG VERANLAGUNG Nachhaltig investieren ist in der VKB-Bank nichts Neues. Wie reagieren die Kunden auf das Thema? Burger: Wir sind sicher einer der Vorreiter und sehr authentisch. Viele unserer Mitarbeiter sind geschult und durch externe Prüfer zertifiziert. Auch die Kunden werden sen- sibler und kommen bereits selbst mit dem Wunsch, nachhaltige Portfolios aufzubau- en. Dabei wird mehr als nur der Umweltgedanke verstanden. Es gelten die ESG (Environmental – Social – Governance)- Kriterien. Auch Soziales und die Unter- nehmensführung sind Teil eines nachhaltigen Unternehmens. Die Kunden wollen all diese drei Faktoren berücksichtigt sehen. Nun macht auch die EU Druck. Was steckt dahinter? Burger: Seit August 2022 wird Green- washing gesetzlich der Kampf angesagt. Es reicht nicht, auf dem Werksgelände einen Bienenstock aufzustellen und zu sagen: Wir sind jetzt nachhaltig. Dahinter steht der Europäische Aktionsplan der EUKommission von März 2018. Damit nahm man die Finanzwelt in die Pflicht und übt so Druck auf die Unternehmen aus. Nicht nur von uns Banken, sondern auch von institutionellen Anlegern wie Pensions- kassen oder Versicherungen kommt nun eine neue Dynamik ins Spiel. Wie stellt man sicher, dass es kein Greenwashing mehr gibt? Burger: Aktiengesellschaften müssen beweisen, dass alles eingehalten wird, was auch versprochen wird. Behörden können das jederzeit prüfen, auch die FMA hat einen Prüfauftrag. Wenn Unternehmen dagegen verstoßen – sprich bloßes Greenwashing betreiben –, wird es sanktioniert. Diese Unternehmen fallen sofort aus dem Portfolio. Zudem zieht das einen Repu- tationsschaden nach sich und es drohen harte Strafen bei Verstößen gegen das Wertpapieraufsichtsgesetz. Auch Banken werden geprüft, etwa wie wir Kunden aufklären. Welche Arten von nachhaltigen Portfolios gibt es? Burger: Der Kunde kann grob gesagt aus drei Arten von Produkttypen wählen: Die Kategorie eins ist die strengste. Hier fin- det man Unternehmen, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben bzw. soziale Aspekte übererfüllen. In dieser Kategorie gibt es noch relativ wenig Produkte. Kategorie zwei ist abgeschwächter. Wichtig ist auch hier, dass Aspekte des Sozia- len, etwa Verbot von Kinderarbeit, und der Unternehmensführung, wie Gleichstellung der Geschlechter, eingehalten werden. Die Fondsgesellschaft muss die Strategie und die Prozesse belegen können. Kategorie drei bedeutet, dass das Unternehmen kei- nen negativen Einfluss hat, etwa dass es auf Ressourcen achtet. Was bedeutet das nun für die Unternehmen, wenn sie nachhaltige Investoren locken wollen? Burger: Der Druck, Prozesse zu optimie- ren, ist gewaltig, weil große Investoren und jeder kleine Beitrag sich auswirken. Ein Beispiel: Die Lenzing AG braucht Bäume für Kunstfasern und hält sich dabei strikt an die Holz- und Zellstoff-Policy. Holz wird nur aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen bezogen, auch initiierte Lenzing Aufforstungs- und Walderhaltungsprojekte. Oder Palfinger – das Unternehmen schaut besonders auf die Sicherheit im Betrieb, eine gesunde Arbeitskultur und strebt den höchsten mensch- lichen, ethischen und rechtlichen Standard an. Unsere Kunden wollen selbstverständ- lich Rendite, aber sie wollen auch einen Beitrag leisten. Wie können Kunden ihr Portfolio nachhaltiger gestalten und gleichzeitig das Risiko breit streuen? Burger: Der Kunde kann entscheiden, mit welchem Prozentsatz sein Portfolio nachhaltig sein soll. Wir sind aber verpflichtet, dem Kunden nachhaltige Investments anzubieten. Wenn er das nicht will, kann er – in der Fachsprache – „nachhaltig neutral“ bleiben. Man kann sagen, ich möchte 50 Prozent nachhaltige Fonds und 50 Prozent andere Produkte. Jeder dritte Euro geht heute in nachhaltige Finanzprodukte, und dass die Performance schlechter sei, ist mittlerweile widerlegt. Auch Blue Chips können nachhaltig sein. Man könnte etwa sagen, die Automobilindustrie ist per se nicht nachhaltig. Aber dank des „Best in Class“-Prinzips können jene, die sich besonders anstrengen, aufgenommen werden. Das erzeugt wieder Druck auf die Mitbewerber, nachzuziehen. Es gibt Ausschlussgründe für nachhaltige Investments, etwa die Rüstungsindustrie. Unternehmen, bei denen Korruption festge- stellt wurde, fallen ebenfalls raus. Auch die Lieferketten stehen im Fokus: Hole ich mein Lithium aus Ländern, in denen Kinderarmut herrscht, schürfe ich Gold umweltschonend ohne Einsatz von Quecksilber? Wir haben tatsächlich nachhaltiges Gold im Angebot. Unternehmen müssen langfristiger handeln, so wie die Anleger, die in 5- bis 10-Jahres- zyklen denken. n GUT INVESTIEREN. Die EU-Kommission macht Druck auf Unternehmen, nachhaltiger zu werden. Der Finanzwelt kommt dabei eine zentrale Stellung zu. Christian Burger, Leiter Veranlagung der VKB-Bank, kennt die Details. NACHHALTIG „NACHHALTIG“ Jeder dritte Euro geht heute schon in nachhaltige Finanzprodukte, und dass die Performance schlechter sei, ist mittlerweile auch widerlegt. Christian Burger Leiter Veranlagung VKB-Bank EXPERTE. Christian Burger sieht Banken und institutionelle Anleger als Treiber einer „nachhaltig“ nachhaltigen Transformation der Wirtschaftswelt. Allgemeiner Risiko-Hinweis: Marketingmitteilung: Diese Angaben sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung noch eine Beratungsleistung noch ein Angebot dar. Keine Finanzanalyse: Diese Angaben wurden nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Prospekt-Hinweis: Es sind ausschließlich die Angaben im Prospekt verbindlich. Der Prospekt und das Kundeninformationsdokument sind am Sitz der Kapitalanlagegesellschaft und/oder in jeder Filiale der Volkskreditbank AG in deutscher (in Ausnahmefällen nur in englischer) Sprache und in Papierform kostenlos erhältlich. MARKETINGMITTEILUNG Hinweis: Die Anlage in Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Bitte beachten Sie diesbezüglich unseren allgemeinen Risiko-Hinweis.

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