VKB Magazin 2/22

VKB|BANK 43 42 VKB|BANK FOTOS: XH4D/ E+ /GETTY IMAGES PLUS, FACC, AUSTRO CONTROL MOBILITÄT MOBILITÄT Haben Sie schon einmal von eVTOL gelesen? Hinter dem Akronym verbirgt sich kein neues Medikament gegen Flugangst, sondern der Begriff „electric Vertical Take-Off and Landing aircraft“ – bei uns besser bekannt als „Lufttaxi“. Das vertikal startende und landende Elektro-Luftfahr- zeuggerät war der eigentliche Star beim e h x a k fe l n us L iv in en z ( V si K eh B e -K na u c n h d f e o n lg e e v n e d n e t S a e m ite) F . l M ug i t dabei beim feierlichen „Take-off“ waren auch Vertreter von GlobeAir, Österreichs größter Privatjet-Airline, und vom führen- den Luftfahrtzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der in diesem Bereich ein großes Geschäftspotenzial sieht. Werden diese „fliegenden Autos“ bald das Bild unserer Städte prägen? Bis diese ScienceFiction-Vision der sogenannten Urban Air Mobility (UAM) Wirklichkeit wird, sind n w o in ch den e , in d ig ie e a g l r l ö es ß a e m re t H Si ü c r h d e e r n hei z ts u th ü em be e r n betreffen. Neben der Integration der e k V on T t O ro L ll s sys i t n eme be i s s t t eh d e ie nd g e röß L te uf H tv e e r r a k u e s h fo rs r- ­ derung das „Parken“. Vertiports als Anflugpunkte „Tatsächlich erweist sich das Starten und Landen im Rahmen der UAM in Städten als ein schwieriges Thema“, sagt Nina Dorfmayr. Sie leitet das Drone Competence Center bei der Austro Control. Die staatliche Flugsicherung analysiert derzeit verschiedenste Konzepte von unterschied- lichen Use-Cases. Als zurzeit machbares Konzept erweisen sich sogenannte Verti- ports. Diese gedachten Start- und Landeb la e n re d i e c p h l e ät k z a e nn e m tw an a sic a h u w f ie D H ä u c b h s e c r h n raub v e o r n Gebäuden vorstellen. Für die Planung und Integration solcher Vertiports seien Kommunikation und Koordination zwischen verschiedenen Behörden zwingend not- wendig. Weiters brauche es die Entwicklung von Leitlinien für Gemeinden und regionale Behörden zur Bewertung der Einrichtung neuer Vertiport-Standorte als Teil ihres Plans für nachhaltige urbane Mobilität. „Derzeit fehlen noch die detail- lierten Rechtsgrundlagen dafür, das entsprechende Regulativ ist allerdings bereits in Ausarbeitung“, sagt Dorfmayr. Drohnen machen den Anfang ... Austro Control verfolgt diese Entwicklungen sehr genau und ist im Rahmen unter- schiedlicher Forschungsprojekte sowohl international als auch national sehr aktiv, sagt Dorfmayr. „Darüber hinaus implem Ve e r n k t e i h e r r s e m n an w ag ir em d e e n r t z -S e y it ste e m in , da D s ro A h n n fa e n n g - 2023 in Betrieb gehen soll. Dieses System ist auch ein erster Schritt für eine sichere I r n ei t c e h g i r s a c t h io e n n v L o u n ftr D au r m oh .“ ne D n ie in Ex d p e e n rt ö in ste i r s t jedenfalls zuversichtlich, was die Umset- zung dieses neuen Mobilitätsansatzes in den Städten betrifft. Die Integration von UAM in den zivilen Luftraum und in städtische Transportsysteme soll in einem stu- fenweisen, risikobasierten Ansatz erfolgen. „Beispielsweise sollen eVTOLs zunächst in einer risikoarmen Umgebung betrieben werden“, sagt Dorfmayr. ... dann wird unbemannt geflogen Die EASA (European Union Aviation Safety Agency) sieht die Einführung der UAM in den nächsten drei bis fünf Jahren als realistisches Szenario. „Allerdings wer- den die ersten Betriebskonzepte solcher eVTOLs nicht den Transport von Passa- gieren beinhalten und nur Flüge innerhalb einer kontrollierten Betriebsumgebung ermöglichen“, sagt Dorfmayr. Eine weitere Herausforderung stellt die Integration der UAM in den zivilen Luftraum dar. Das soll durch die Einführung von UTM-Sys- temen (Unmanned Aircraft System Traffic Management) sichergestellt werden. In einem sogenannten U-Space sollen dann in Zukunft Drohnen, bemannte Luftfahr- zeuge sowie eVTOLs gemeinsam und sicher unterwegs sein. Auf unser Flugtaxi müssen wir also noch etwas warten. n Derzeit fehlen noch die detaillierten Rechtsgrundlagen dafür, das entsprechende Regulativ ist allerdings bereits in Ausarbeitung. Nina Dorfmayr Leiterin Drone Competence Center der Austro Control URBANE MOBILITÄT. Auch wenn es noch zahlreiche Hürden zu überwinden gilt – bereits in drei bis fünf Jahren könnten die ersten eVTOLs in Städten ihren Betrieb aufnehmen. Für heimische Luftfahrtzulieferer tut sich ein milliardenschweres neues Geschäftsfeld auf. EINMAL EIN LUFTTAXI, BITTE! TESTFLUG. Das von FACC produzierte autonome Fluggerät EHang 216 absolvierte bereits 2020 einen erfolgreichen Testflug unter Aufsicht der Austro Control.

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