VKB Magazin 1_2024

FOTOS: BETTEN AMMERER VKB-BEIRÄTE DYNASTIE. Betten Ammerer aus Ried im Innkreis kann auf eine 260 Jahre lange Geschichte verweisen. Stefan Ammerer gewährt einen Blick hinter die Kulissen und erklärt seine Rolle als VKB-Beirat. DIE AMMERERS: EINE ZIEMLICH AUFGEWECKTE FAMILIE FAMILY BUSINESS. Stefan und Maria Ammerer mit ihren Kindern Greta, Sylvester und Timon. 30 VKB VKB 31 Gute Nacht, John-Boy.“ „Gute Nacht, Mary-Ellen.“ Fast alle in Amerika kennen „Die Waltons“ und das Ritual am Ende jeder Episode, wenn zwei Familienmitglieder vor dem Einschlafen über das Erlebte des vergangenen Tages leise plaudern. Die Serie aus den 1970ern hat Kultstatus. Sie symbolisiert Gemeinschaft, klare Werte und ein Stück heile Welt. Menschen lieben diese Geschichten, und manche davon wären auch in Oberösterreich filmreif. „Die Ammerers“ könnte zum Beispiel ein Titel der 260 Jahre alten Unternehmer-Dynastie heißen – und eine „Gute Nacht“ ist quasi das Geschäftsmodell des heute bekannten Bettenfachhändlers aus Ried im Innkreis. Es begann alles im Jahr 1763, als Leopold Ammerer einen Posamentierbetrieb übernahm, in dem dekorative Elemente wie Quasten oder Fransen von Hand gefertigt wurden. Pomp für Kleidung und Innenräume war im Rokoko Trend. Damals regierte Maria Theresia. Ein Wunderkind namens Wolfgang Amadeus Mozart erregte die Aufmerksamkeit. Und nicht zu vergessen: Ried war noch bayrisch. Den Ammerers fehlte es nie an Geschäftssinn – und vor allem nie an Nachwuchs. „Das Unternehmen war immer familiengeführt und ist immer an die Söhne weitergegeben worden“, beschreibt Stefan Ammerer den seltenen Fall erfolgreicher Unternehmensnachfolge über acht Generationen hinweg. Stefan Ammerer hat ebenfalls zwei Söhne. Aber auch Tochter Greta ist bei der Firmenübernahme mit im Rennen. Bodenständig, modern, lösungsorientiert Der heutige Geschäftsführer und Mitinhaber von Betten Ammerer ist im Jahr 2010 nach Abschluss seines Psychologiestudiums an der Universität in Salzburg ins Unternehmen eingetreten. Sein um zwei Jahre jüngerer Bruder Matthias führt die Geschäfte der Ammerer Objektverwaltung. Das wichtigste Anwesen ist das von der Familie 1816 erworbene Stammhaus am Hauptplatz in Ried im Innkreis. Das Gebäude ist Unternehmenssitz, Filial-Standort und Wohnort in einem. „Alle Ammerers haben über dem Geschäft gewohnt. Eine Tradition, die vielleicht etwas aus der Mode gekommen ist. Wir finden sie sinnvoll und führen sie fort“, sagt Stefan Ammerer. Diese Bodenständigkeit – verbunden mit einem langsamen, aber steten Wachstum – hat das Unternehmen die vergangenen hundert Jahre durch alle Krisenzeiten hindurch über Wasser gehalten. Aktuell hat Betten Ammerer etwa 70 Mitarbeiter und führt insgesamt zwölf Filialen, einschließlich des eigenen Webshops. Der Umsatz einer mittelgroßen Filiale wird inzwischen online generiert. „Es gibt mittlerweile doch eine relevante Anzahl an Menschen, die lieber online kaufen. Der Webshop erweitert unseren Kundenkreis deutlich“, erklärt Ammerer. Die klassische Klientel ist ab 40, gesundheitsbewusst und lösungsorientiert. Menschen mit Kreuzschmerzen und Verspannungen, die eine gute Beratung für den optimalen Liegekomfort suchen. Zusätzlich sollen auch modebewusste Kunden mit Accessoires für Schlafzimmer, Wohnzimmer und Badezimmer angesprochen werden. Das Sortiment umfasst unter anderem Bettwäsche, Tischdecken und Bademäntel. Als Zusatznische hat sich Babymode bis zum zweiten Lebensjahr etabliert. „Dies sichert uns auch auf Dauer eine jüngere Zielgruppe und aus eigener Erfahrung mit kleinen Kindern weiß ich, wie wichtig es ist, Einkaufsmöglichkeiten vor Ort zu haben, um den Kleinen auch Programm bieten zu können“, ergänzt Ammerer. Als Beirat wissen, was läuft Auch die Beziehung der Ammerers zur VKB hat Tradition. Christine Ammerer (1953 – 2017) saß im Aufsichtsrat der Bank, und Stefan Ammerer hat als Reminiszenz an seine Mutter die Rolle des Beirats übernommen. Beiräte der Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft treten als Botschafter, Feedbackgeber, Netzwerker und Multiplikatoren der VKB auf. Der Aufwand als Beirat ist überschaubar, sagt Ammerer. Er besucht regelmäßig die Bankfiliale Ried und tauscht sich über aktuelle Themen und Probleme aus. „Der Draht zur Wirtschaft ist wichtig. Was ich derzeit höre, ist, dass die Bank mit ihrem neuen Markenauftritt, ihrer Profilschärfung in Richtung Mittelstand und der geografischen Expansion wieder wahrgenommen wird.“ Das Besondere an der VKB sei die genossenschaftliche Eigentumsstruktur, an der Ammerer auch Anteile hält. Das ist etwas Besonderes, weil die mittelständische Bank auch davon lebt, dass viele Leute teilhaben und auf längere Sicht auch profitieren können. Was er an der VKB schätze, seien die Verlässlichkeit und die schnelle Reaktion in Krisensituationen wie während der Corona-Pandemie. n GESCHICHTE. Das Stammhaus in Ried im Innkreis wurde von der zweiten Generation 1816 erworben. Das Gebäude ist Unternehmenssitz, Filial-Standort und Wohnhaus in einem. Der Draht zur Wirtschaft ist wichtig für eine Bank. Stefan Ammerer Geschäftsführer Betten Ammerer und VKB-Beirat SORTIMENT. Betten Ammerer hat sich als Lösungsanbieter für guten Schlaf positioniert. Daneben punktet man mit modischen Accessoires für den Schlafbereich und mit Babymode.

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