VKB Magazin 2/23

Permanente Suche nach Potenzialen Markus Mühlböck lobt die kurzen Wege: „Die Zusammenarbeit war hervorragend, auch bei den Vertragsdetails. Ein solches Projekt benötigt viel Abstimmungsbedarf.“ Die Umsetzung verzögerte sich allerdings ein wenig, weil „die Preise für Solarmodule und Elektroinstallationen zwischenzeitlich rasant gestiegen sind“. Nach Abschluss des Projekts werden in etwa 5 Prozent des gesamten Strombedarfs der globalen Unternehmensgruppe abgedeckt. In Österreich sind die Dächer der Werkshallen in Hörsching bereits mit PV-Anlagen ausgerüstet. Die Gesamtleistung: 1,1 MWp. Das Potenzial in anderen europäischen Werken wird aktuell ausgelotet. „Das Thema ist wichtig. Unternehmen müssen die ESGKriterien einhalten und ein ESG-Reporting einrichten. Wenn es einen Investitionsauftrag gibt, überprüfen wir obligatorisch, ob die Kriterien für eine grüne Finanzierung gegeben sind.“ „Tandem“ verkürzt die Wege Für Rosemarie Pleschke und ihre Kollegen aus dem Team der VKB ist Nachhaltigkeit aber mehr als bloß „grün“: „Damit ist alles gemeint, was Unternehmen nachhaltig erfolgreich macht, etwa Investitionen in die Optimierung der Produktion oder zur Standortsicherung.“ Investitionen, welche die POLYTEC GROUP seit Langem tätigt. So bezieht die Gruppe an ihren mitteleuropäischen Standorten Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen, investiert massiv in Energieeffizienz und errichtet Recycling- sowie PV-Anlagen. „Mit unserer Recyclinganlage können wir nun gebrauchte, nicht mehr funktionsfähige Produkte der Kunden zurücknehmen und zu nahezu 100 Prozent wiederverwerten. Damit vereint der Standort Ebensee CO2-neutrale Produktion und stoffliche Wiederverwertung.“ Das ist auch für die Kunden von Bedeutung: „Unsere Kunden haben die Verpflichtung, auf ihre Lieferkette zu achten. Es geht um sozialfaire und um umweltfaire Bedingungen“, so Streisselberger. Auch wenn sich eine grüne Investition nicht sofort auf das Produkt an sich auswirkt, gilt sie als „strategische Investition“. Nachhaltig wirtschaftlich So auch das aktuelle Projekt mit einem Finanzierungsvolumen von 5,2 Millionen Euro. Der Strom, der auf den deutschen Dächern produziert wird, wird für die Werke benötigt. „Am Wochenende, wenn die Produktion stillsteht, speisen wir den Überschuss ins Netz ein. Wir bekommen also Geld zurück. Hinter jeder Investition steht in unserer Gruppe auch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, welche in diesem Projekt sehr positiv ausfällt.“ Die Investition rechnet sich also. „Die Expertise der VKB war top und die Abwicklung sehr pragmatisch. Wir bevorzugen eine solche Form der Kooperation.“ Daher will die POLYTEC GROUP auch künftig mit der VKB zusammenarbeiten. „Wir planen stets voraus und haben da eventuell neue grüne Projekte im Visier.“ n FOTOS: VKB, WAKOLBINGER BUSINESS it ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit fahren auch Sie ein Auto, in dem Teile der POLYTEC GROUP zu finden sind. Die Experten für Kunststoffteile in der Automotivebranche tragen zur „Leichtigkeit des Fahrens“ bei und leisten allein damit schon einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. „Wir sind mit vielen Kunststofflösungen rund um die Batterie und für die E-Mobilität vertreten“, erzählt der CFO der POLYTEC GROUP Markus Mühlböck. Peter Streisselberger, Head of Treasury, ergänzt: „Das hohe Batteriegewicht muss ausgeglichen werden.“ Doch nicht nur die Produkte, sondern das Unternehmen selbst hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geheftet, wie die neueste „grüne Investition“ zeigt. Die POLYTEC GROUP rüstete den Großteil der deutschen Standorte mit PV-Anlagen aus. Finanziert und abgewickelt wurde das Projekt von der VKB. Erfolgsprojekt Rosemarie Pleschke, Leiterin Corporate Finance Förderungen der VKB, zieht zufrieden Bilanz: „Das war ein Erfolgsprojekt für beide Seiten.“ 5.241 MWp Nennleistung (in etwa der Jahresbedarf von 2.000 Haushalten) wurden oder werden noch an den Werken installiert. „Es war sonnenklar, dass für dieses Projekt eine zinsgünstige Exportfinanzierung der OeKB die perfekte Lösung ist. Gleich nachdem unser zuständiger Vertriebsdirektor Patrick Klostermann die Anfrage bekommen hat, bin ich kontaktiert und mit ins Boot geholt worden. Wir mussten schauen, ob es sonstige Umweltförderungen gibt, die von der Kreditsumme abzuziehen wären.“ Für derartige Projektgrößen gibt es aber keine nationalen Umweltförderungen, daher war der zinsgünstige Exportkredit das richtige Produkt und: „Abhängig von der Bonität des Exporteurs übernimmt der Bund bei Exportfinanzierungen auch Risiko.“ Durch die angekündigten Zinssteigerungen der EZB hatte man stets ein Auge auf die Zinsentwicklung. „Bis wir die Zustimmungen aller Beteiligten vorliegen hatten, war es Dezember. Wir haben deshalb schon im Herbst den Zinssatz bei der OeKB fixiert – die Zinsentwicklung im letzten Quartal 2022 hat uns gezeigt, dass das die richtige Entscheidung war“, so Pleschke. DAS PROJEKT Die POLYTEC GROUP setzt auf grünen Strom. Auf den Dächern österreichischer und deutscher Werke wird selbst Ökostrom produziert, den restlichen Bedarf kauft man „grün“ zu. Rund 30 Prozent des CO2Ausstoßes entfallen auf den Energieträger Strom. Strom spielt daher eine zentrale Rolle, wenn es um die klimaneutrale Produktion geht, die für 2035 angestrebt wird. Mit der PV-Offensive macht sich die Unternehmensgruppe unabhängiger von volatilen Energie-Weltmarktpreisen. Die Expertise der VKB war top und die Abwicklung sehr pragmatisch. Wir bevorzugen eine solche Kooperation. Markus Mühlböck CFO POLYTEC GROUP Bei grünen Exportfinanzierungen übernimmt die Republik Österreich einen größeren Haftungsanteil. Rosemarie Pleschke Leiterin Corporate Finance Förderungen VKB LEICHTIGKEIT DES FAHRENS. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit stecken auch in Ihrem Auto Leichtbau-Teile der POLYTEC GROUP. M VKB 33 32 VKB TEAMWORK. Markus Mühlböck, Rosemarie Pleschke, Leiterin VKB-Corporate Finance Förderungen, und Peter Streisselberger loben die gute Zusammenarbeit. DAS UNTERNEHMEN Die POLYTEC GROUP mit Stammsitz in Hörsching ist ein führender Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und beschäftigt weltweit rund 3.500 Mitarbeiter an 20 Standorten auf vier Kontinenten. Der Konzernumsatz beträgt rund 650 Millionen Euro. Überhaupt ist die Gruppe gut für die Zukunft gerüstet: Mit einem Rekordauftragseingang aus dem Jahr 2022 und erfolgreichen Akquisen im laufenden Jahr 2023 ist das Unternehmen weiter auf Erfolgskurs. Gerade bei diesem Projekt hat sich das Zusammenspiel aus Firmenkundenbetreuer und Fachspezialisten perfekt bewährt! Patrick Klostermann Vertriebsdirektor Firmenkunden VKB West

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